Bilaterale Stimulation des Gehirns

zur Selbstunterstützung im Alltag: entspannt sein, präsent sein und gegenwärtig sein im Hier-und-Jetzt

Die bilaterale Stimulation des Gehirns wirkt auf beide Gehirnhälften, die durch den Carpus Callosum verbunden sind, ausgleichend. Dies bedeutet, dass jede Gehirnhälfte gleich stark aktiviert wird und die Gehirnaktivität harmonisiert wird.
Bilaterale Stimulierung findet auch bei Alltagshandlungen, wie z.B. dem Lesen eines Buches, statt. Hatha-Yoga-Übungen, Qi-Gong-Übungen berücksichtigen die Wirkungsweise einer bilateralen Stimulation, indem die Übungen rechts- und linksseitig durchgeführt werden. Die Atemübung Anuloma Viloma, aus dem Hatha-Yoga, bewirkt gezielt den Ausgleich und die Harmonisierung der beiden Gehirnhälften.

Dies wirkt sich auf unterschiedlichen Ebenen aus:

  • geistig, kognitiv: Zunahme der Konzentration, der Merkfähigkeit, Verbesserung der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, der Lernfähigkeit, der Kreativität; Zunahme der Präsenz und Gegenwärtigkeit
  • seelisch: Gefühl der Ruhe, Freude, Selbstvertrauen
  • körperlich: Entspannung, lösen von muskulären Anspannungen
  • Verhaltensebene: Zunahme der spontanen Handlungsfähigkeit, die anstehenden Dinge werden zeitnah erledigt, weil die notwendige Energie und Kraft wieder zur Verfügung stehen
  • Beziehungsebene: Gelassenheit im Umgang miteinander, Vertrauen

Die Gefahren der bilateralen Stimulation bestehen in einer Retraumatisierung durch Überflutung von Traumamaterial, das zu belastenden und anstrengenden emotionalen, visuellen, auditiven, olfaktorischen und kinästethischen Flashbacks (alten Erinnerungen) führen kann. Wenn die emotionale Stabilität durch eine vorausgegangene Traumaverarbeitung und Abbau von posttraumatischen Stress nicht gegeben ist, sollte keine gezielte bilaterale Stimulation im Alltag angewendet werden.

Meine Empfehlung besteht darin, die bilaterale Stimulation auch im Alltag zur Selbstunterstützung anzuwenden, nach Durchführung einer Traumatherapie. Nach einer Traumatherapie kann die bilaterale Stimulation eigenverantwortlich zur Selbstunterstützung und zum Stressabbau angewandt werden.

Die Methode besteht darin, z.B. Musik oder Töne, die abwechselnd in dem einem Ohr und dann in dem anderen Ohr gehört werden, auditiv wahrzunehmen. Die bilaterale Stimulation kann auch über Taps geschehen. Hier wird der kinästhetische Kanal genutzt oder der visuelle Sinneskanal mit Hilfe von Augenbewegungen (s. EMDR).

Zur Selbstunterstützung im Alltag eignet sich wohl am ehesten eine angenehme Musik, die Sie bei David Grand unter http://www.biolateral.com/bio.htm erwerben können.